Spam hat viele Gesichter: unerwünschte E-Mails, lästige Chat-Nachrichten und sogar Anrufe. Spam-Filter sollen die Flut an Datenmüll in Schach halten. Dazu müssen sie aber korrekt eingesetzt werden. Werden sie nicht trainiert, arbeiten Spam-Filter ohne Erfolg, die Spam-Mails bleiben weiterhin eine Plage und ein Datenrisiko. Unterstützen Sie Ihre Filter!

Spam, ein extrem lästiger Kollege

Wer kennt das nicht: Zu Beginn des Arbeitstags ruft man seine E-Mails ab und unter den erschreckend vielen Nachrichten, die über Nacht eingetroffen sind, befinden sich zahlreiche Spam-Mails. Wenn dem so ist, sortiert der Mail-Server offensichtlich die Spam-Mails nicht oder nicht ausreichend aus. Oder der lokale Spam-Filter im E-Mail-Programm verdient seinen Namen nicht …

Viele Spam-Mails im Posteingang zu haben, ist nicht nur ärgerlich. Es kostet auch Zeit und Geduld, nicht zuletzt, weil man versehentlich legitime Mails löschen oder Spam-Mails ungewollt öffnen kann. Wenn die Versender dann noch (über Mail-Tracking) registrieren, wenn Spam geöffnet wird, wird die Zahl der Spam-Attacken weiter steigen. Denn führt die Spam-Mail Schadsoftware mit sich, ist der Computer oder das Smartphone schnell verseucht.

Spam-Filter effektiv nutzen

Doch warum sortieren die genutzten Spam-Filter diese vielen nervigen und sogar gefährlichen Mails nicht aus? Darauf gibt es mehr als eine Antwort. Zum einen werden die kriminellen Spam-Versender, die Spammer, immer gewiefter. Viele Mails sind also mittlerweile besser getarnt als früher. Noch dazu hilft den Spammern häufig künstliche Intelligenz, die die Spam-Inhalte optimieren und sogar auf die Opfer gezielt anpassen kann.

Ein zusätzliches Problem sind die Spam-Filter selbst, die nicht so eingesetzt werden, wie es eigentlich der Fall sein sollte. Auch in ihnen wird inzwischen zunehmend Maschinelles Lernen eingesetzt. Das heißt, dass die Filter mit der Zeit immer besser, also immer genauer agieren sollen, weniger Spam-Mails übersehen und möglichst keine legitime Mail als Spam einstufen. Um dies zu gewährleisten, müssen die Nutzer aber mit den Spam-Filtern arbeiten.

Trainingsprogramm für Spam-Filter

Neue Spam-Filter sind erst einmal ziemlich doof. Treffen im Postfach viele Spam-Mails ein, sollte man diese nicht einfach löschen, sondern als Spam markieren. Das verschiebt die betroffenen Nachrichten nicht nur automatisch in den Spam-Ordner; man lässt den Spam-Filter auch wissen, dass er einen Fehler begangen hat – sonst wäre der Spam ja nicht im Posteingang gelandet.  

Analog dazu sollte man erwünschte Mails, die im Spam-Ordner gelandet sind, von der Spam-Markierung befreien. Das verschiebt sie korrekt in den Posteingang und trainiert den Spam-Filter erneut, denn auch hier hat er Fehler gemacht.

Natürlich wird der Spam-Filter nie alles ordnungsgemäß selektieren. Doch mit der Zeit wird er besser. Je nach Anbieter lässt sich der Spam-Filter auch durch externe Updates cleverer machen. Prinzipiell gilt: Helfen Sie Ihrem Helfer. Denn ohne das Training durch Sie als Nutzer funktioniert es nicht. Nur der Mail-Empfänger selbst kann die individuellen Vorgaben machen, die der Spam-Filter kennen muss. Diese Learnings initiiert man durch wenige Klicks: durch Markieren als Spam und durch Entfernen der Spam-Markierung.

Was anfangs nach Aufwand aussehen mag, zahlt sich später aus. Ein gut trainierter Spam-Filter, der den Datenschutz beachtet und nichts über den User verrät, ist ein wichtiger Teil der E-Mail-Sicherheit.

                       

Kennen Sie sich mit Spam-Mails aus? Testen Sie Ihr Wissen!

Frage: Wenn ein Spam-Filter viele Spam-Mails übersieht, lohnt sich der Einsatz nicht. Stimmt‘s?

  1. Ja, denn wenn man selbst die Spam-Mails aussortiert, benötigt man keinen zusätzlichen Spam-Filter.
  2. Nein, dann muss man den Spam-Filter besser trainieren, also die übersehenen Spam-Mails mit der Markierung „Spam“ versehen.

Lösung: Richtig ist Antwort 2. Spam-Filter müssen trainiert werden. Sie sollten schon anfangs möglichst viel (offensichtlichen) Spam erkennen und in den Spam-Ordner verschieben. Doch wenn ein User einen ungewöhnlichen Newsletter abonniert hat, ist die Einstufung als Spam für Dritte vielleicht legitim, für den Nutzer selbst aber nicht. Nur der Nutzer selbst kann die entsprechenden Vorgaben machen.

Frage: Markiert man etwas als Spam, wird die Nachricht nur in den Spam-Ordner verschoben. Richtig?

  1. Nein, es trainiert den Spam-Filter zusätzlich, und die Wahrscheinlichkeit, dass der Filter beim nächsten Mal selbst die Spam-Markierung richtig setzt, steigt.
  2. Ja, die Spam-Markierung sortiert die Nachricht in „Spam“ und „kein Spam“.

Lösung: Die Antwort 1 ist richtig. Wer eine Nachricht im Mail-Programm als Spam markiert, unterstützt den Spam-Filter und sorgt gleichzeitig für mehr Ordnung. Werden dagegen Spam-Mails einfach gelöscht oder anders verschoben, teilt der Nutzer dem Spam-Filter nicht mit, dass er einen Fehler gemacht hat. Nur mit regelmäßigem Training kann der Spam-Filter besser werden und der E-Mail-Sicherheit sowie dem Datenschutz in Zukunft stärker zuträglich sein.

Übrigens: Spam-Filter gibt es nicht nur für E-Mails, sondern zum Beispiel auch für Anrufe auf dem Mobiltelefon, für SMS und für Chat-Nachrichten. Auch darüber können Spammer unliebsame Nachrichten verschicken.

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